Aufforstungsinitiative für gesunden Wald und sauberes Wasser in Kufstein
2000 Bäume für gute Trinkwasserqualität
Der Tiefbrunnen Fürhölzl und die Hofinger Quelle im Kaisertal versorgen die Haushalte der Stadt Kufstein mit sauberem Trinkwasser. Beide Quellen können jeweils allein die Wasserversorgung für Kufstein sicherstellen. Doch mit nur einer Alternative bei Ausfall der jeweils anderen Option, sind Maßnahmen für deren Qualitäts- und absicherung umso wichtiger.
Beauty für den Wald
Der städtische Forst setzt sich im Kaisertal für einen Bestandsumbau des Waldes ein und sieht sich auch in der Rolle des Bodenbewirtschafters. Der Wald hat viele positive Eigenschaften; unter anderem speichert er CO2 und filtert Wasser, bevor es ins Gestein sickert und schließlich als Quelle zu Tage tritt. Damit der Waldbestand in Kufstein den Ansprüchen für eine gute Wasserqualität gerecht wird, werden im Kaisertal in den nächsten Jahren mehrere Tausend Bäume pro Jahr neu gepflanzt. Mit verschiedenen Maßnahmen soll der Waldbestand mehr Vitalität, Stabilität und Qualität erreichen, um weiterhin sauberes Trinkwasser für die Kufsteiner Bevölkerung zu liefern. Die Aufforstung startete bereits im September auf der Sonnenseite des Kaisertals.
Der Wald als Quell des Lebens
Aktuell befinden sich auf der Sonnseite im Quellwald Kaisertal in erster Linie sehr viele Fichten in Reinbeständen. Dadurch versauert der Boden schneller, was dessen Filterwirkung verschlechtert. Zudem gehen unter alten Fichten vor allem deren Samen auf, was sich unter Druck des Klimawandels durch Naturverjüngung nicht umstellen lässt. Das Risiko von Schäden im Wald, das durch eine Baumart entsteht, die sich nur schwer an die vermehrten Trockenphasen anpassen kann, steigt. Die geeignete Baumartenwahl für gesunden Boden und sauberes Wasser ist der Laub-Nadelmischwald. Unter diesem bildet sich ein Boden aus, der die beste Filterwirkung des Wassers aufweist. Zudem wird dadurch auch das Risiko von Schäden durch Windwurf und Schneebruch minimiert. Neben Maßnahmen wie dem planmäßigen Fällen einzelner Bäume und Pflegeeingriffen, bei denen Mischbaumarten gefördert werden, gehört auch die Pflanzung neuer Mischbaumarten zu den
Aufforstungsarbeiten. Mit den Mischbaumarten Bergahorn, Bergulme, Tanne und Lärche, die lokal vom Landesforstgarten in Bad Häring bezogen werden, wird der aktuelle Waldbestand im Kaisertal zu einem klimafitten Laub-Nadelmischwald umgebaut.
Tausende klimafitte Bäume für gesundes Wasser in Kufstein
Die Stadtwerke und die Sparkasse Kufstein unterstützen die Aufforstungsinitiative im Kaisertal. So spenden die Stadtwerke und die Sparkasse Kufstein für den klimafitten Waldbestand je 1000 Bäume pro Jahr. Zusätzlich übernehmen sie die Arbeits- und Materialkosten für die Waldarbeiten im Zusammenhang mit der Aufforstungsinitiative. Bürgermeister Mag. Martin Krumschnabel, Sparkassen Vorstand, Mag. Reinhard Waltl und Reinhard Senfter, Bereichsleiter Wasser der Stadtwerke Kufstein pflanzten am 5. Oktober symbolisch für den gesunden Lebensraum „Wald“ die ersten Bäume der Aufforstungsarbeiten im Kaisertal.
Mag. Reinhard Waltl erklärt, „in eine gesunde und lebenswerte Umwelt zu investieren, ist für die Sparkasse ein wichtiger Teil der zivilgesellschaftlichen Verantwortung im Sinne ihres Gründungsauftrages. Es geht um Lebensqualität, um Zukunft und Nachhaltigkeit. Mit der aktuellen Aufforstungsinitiative soll über Klimafitness und Wasserschutz hinaus auch der Freizeit- und Erholungswert des Naturschutzgebietes Kaisertal gefördert und langfristig die CO2-Bilanz verbessert werden.“
Stadtwerke Bereichsleiter Senfter ergänzt: „Die langfristige Sicherung der Wasserressource im Quelleinzugsgebiet hat für uns oberste Priorität. Neben vielen weiteren Maßnahmen wurden deswegen in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Kufstein und unter Finanzierung der Stadtwerke alle Fahrzeuge und Baumaschinen, die sich im Einzugsgebiet der Quelle bewegen, mit Ölnotfallsets ausgestattet.“
„Insgesamt sollen alle Maßnahmen der Aufforstungsinitiative im Kaisertal den Wald klimafit machen und somit das Wasser für Kufstein sauber und gesund halten, dass die Kraft von Wald und Wasser weiterhin positiv auf uns wirkt“, zieht Bürgermeister Martin Krumschnabel Bilanz.
Factbox Symbiose Waldbestand und Wasserqualität
Die Stabilisierung des Waldbestandes und die biologische Vielfalt im Wald hält die Böden gesund. Ein gesunder Boden dient als natürliche Filterfunktion und gleichzeitig als Reinigungssystem im Wasserkreislauf.
Die Artenzusammensetzung für einen gesunden Wald setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:
a) Potenzielle, natürliche Waldgesellschaft (Waldbestand der sich ohne Beeinflussung der Menschen entwickelt),
b) Klimaerwärmung (durch die Klimaerwärmung verschiebt sich die potenzielle, natürliche Waldgesellschaft ein bis zwei Höhenstufen nach oben),
c) Beimischung von Tanne in reinen Laubwäldern, um auch im Winter eine Vorfilterung des Wassers durch die Baumkronen zu gewährleisten.
Außerdem ist die Struktur eines Waldes wichtig. Ein Zeichen für naturnahen Wald ist die Abwechslung junger und alter Bäume.